Chronik der FFW Haunwöhr


Zusammengestellt von Franz Geisenfelder und Ulrich Schmid

 

Aufbau und Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Haunwöhr

Die Freiwillige Feuerwehr Ingolstadt-Haunwöhr wurde nach den vorhandenen Unterlagen am 24.02.1873 in das Vereinsregister der Feuerwehren eingetragen. Die damalige Mitgliederzahl betrug 30 Mann. Für eine kleine Ortschaft wie Haunwöhr war dies bereits sehr beachtlich.

Haunwöhr war bis 1962, wie auch fünf andere Ortschaften, an die Gemeinde Unsernherrn angegliedert und gleichzeitig mit Unsernherrn 1962 zum Stadtgebiet Ingolstadt eingemeindet worden. Jede Ortschaft besaß aber auch nach der Gebietsreform eine eigene Feuerwehr mit einem Feuerwehrkommandanten.

Das Feuerwehrhaus stand bis zum Jahre 1962 in der Mitte des Dorfes Haunwöhr beim Witty-Anwesen, dem heutigen Besitzer Schönacher. Es war nicht sehr groß und hatte nur Platz für eine mit Pferden gezogene Saug- und Druckspritze. Unter dem Dach an der Außenwand hingen die Leitern und Spitzhacken der Feuerwehrmänner. Nach dem Krieg kam eine Tragkraftspritze dazu, die bis 1971 wertvolle Dienste leistete.

Beim Straßenbau im Jahre 1968 musste das Feuerwehrhaus abgerissen werden. Nun begann für die Wehr eine harte Zeit, da kein Feuerwehrhaus mehr zur Verfügung stand. Als Behelfslösung diente eine Zeitlang das alte Trierhaus, das die Bauern als Unterstellplatz für ihre landwirtschaftlichen Geräte verwendeten. Später zog man in einen alten Stadel um, den die Stadt als „Ausweichquartier“ gekauft hatte. Auch der Bau einer Wellblechgarage wurde schon in Erwägung gezogen. Das alles waren aber keine Ideallösungen und die damaligen Standorte waren denkbar ungünstig.

Auf Betreiben der damaligen Vorstandschaft unter Kommandant Xaver Heigl sen., der sehr um das Weiterbestehen unserer Wehr besorgt war und mit Unterstützung der Hauptwache entschloss sich der Stadtrat der Stadt Ingolstadt zum Kauf eines Grundstückes in der Nähe des Standortes des alten Feuerwehrhauses. Im Jahre 1970 wurde ein neues Feuerwehrhaus mit Platz für drei Fahrzeuge und einen Unterrichtsraum errichtet. Gleich im Anschluss wurde der Tiefbaustützpunkt der Stadt Ingolstadt angesiedelt.

Durch diesen Neubau konnte die Einsatzbereitschaft wesentlich erhöht werden. Weil im gleichen Gebäude der Unterrichtsraum war, wurde auch die Kameradschaft in der Wehr gefestigt.

So wurden das Feuerwehrhaus im Laufe der Zeit nicht nur ein ein wichtiger Stützpunkt der Feuerwehr im Süden der Stadt, sondern auch Treffpunkt der Bevölkerung.

1984 stellte die Stadt Ingolstadt die Heizung im Gerätehaus und Aufenthaltsraum von Öl auf Gas um. Das brachte für unsere Feuerwehr einen großen Vorteil, denn durch den Entfall der Öltanks war ein Raum frei geworden. Die Mauer vom Unterrichtsraum zum Tankraum wurde durchgebrochen und so eine Raumerweiterung erreicht. Die  Feuerwehrleute gestalteten in Eigenregie ihren Unterrichtsraum neu und bauten eine ordentliche Küche ein. Im Jahre 2002 meldete die Feuerwehr wieder Platzbedarf bei der Stadt Ingolstadt an. Viele Gerätschaften konnten nur notdürftig untergebracht werden. Mit der Stadt wurden verschiedene Alternativen durchgesprochen. Der Plan, den Tiefbaustützpunkt aufzustocken scheiterte allerdings an den hohen Kosten.

Nachdem der Tiefbaustützpunkt nach Zuchering verlegt wurde, entschied sich die Stadt Ingolstadt der Feuerwehr die angrenzenden Räume zur Verfügung zu stellen. Für die Renovierung der Räume stellte die Stadt zwar die Baumaterialien, der Umbau musste jedoch in Eigenleistung erbracht werden. Mit großem Zusammenhalt wurde 2002 zuerst ein Lager mit kleiner Werkstatt und Kühlraum eingerichtet. Ein Jahr darauf renovierten die Kameraden den Schulungsraum und bauten eine neue Küche ein. Seine Gemütlichkeit hat der Raum glücklicherweise nie verloren.

Chronik der aktiven Mannschaft

Nach den vorliegenden Niederschriften waren die ersten Kommandanten der Feuerwehr bis 1899
Christian Fleischer und anschließend Peter Endlich.

Da durch den Krieg fast alles zerstört wurde und vieles im Argen lag, musste die Wehr danach neu aufgebaut werden. Der erste Kommandant nach dem Kriege wurde Xaver Heigl sen. Mit seinem Schriftführer Hermann Schweiger bemühte er sich, wieder eine Feuerwehr ins Leben zu rufen und junge Männer für den Dienst in der Feuerwehr zu gewinnen, damit des Nächsten Hab und Gut bei Bränden und anderen Katastrophenfällen geschützt werde.

Durch ihre persönlichen Vorsprachen ist es ihnen zu verdanken, dass aus der Feuerwehr mit nur wenigem und primitivem technischen Gerät eine heute technisch gut ausgerüstete Wehr entstand. Xaver Heigl sen. führte das Amt des Kommandanten oder Brandmeisters (seit der Eingemeindung) fast 30 Jahre lang bis zum Jahre 1974 aus und hat sich dabei stets zum Wohle des Nächsten eingesetzt.

Aus gesundheitlichen Gründen übergab er 1974 sein nicht immer leichtes Amt an den Löschmeister Otmar Halbig. Von 1974 bis zu seinem plötzlichen Tod 1981 führte Otmar Halbig die Wehr mit großer Übersicht. Durch diesen Schicksalsschlag musste ein neuer Brandmeister gefunden werden. Xaver Heigl jun. Erklärte sich bereit, das Amt des Brandmeisters zu übernehmen und wurde von der Stadt ernannt. Er übte dieses Amt mit großer Hingabe und Fleiß und mit großer Anerkennung der Bevölkerung aus.

Seine Landwirtschaft ließ ihm immer weniger Zeit und so bat er 1988 Franz Geisenfelder, das Amt des Zugführers zu übernehmen.

In die Amtszeit von Franz Geisenfelder, der bis zum Jahre 1996 Zugführer war, fiel die Umwandlung der „Ständigen Wache“ (Hauptwache) in eine „Berufsfeuerwehr Ingolstadt“. Bei den Feuerwehrlern aus Haunwöhr gab es Bedenken, das der Stadtratsbeschluss vom 25.03.1993 den Bestand der Freiwilligen Feuerwehr bedrohen könnte. Inzwischen weiß man, dass diese Befürchtungen unbegründet waren.

Die Tätigkeit des Zugführers erforderte in den darauffolgenden Jahren, sich ständig weiterzubilden, da dieses Amt immer mehr technisches Wissen voraussetzt. Da er die Vielzahl der Fortbildungsmaßnahmen berufsbedingt nicht besuchen konnte, übergab Franz Geisenfelder die Aufgabe des Zugführers an seinen damaligen Stellvertreter Klaus-Peter Sedlmeier.

Auch während seiner Amtszeit ergaben sich einige wichtige Veränderungen. 1998 stellten fünf Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Ingolstadt den Antrag, die einzelnen Feuerwehren in jeweils organisatorisch selbständige Ortsteilsfeuerwehren umzuwandeln. Diesem Antrag standen die anderen Abteilungen anfangs ablehnend gegenüber, auch die Feuerwehr Haunwöhr. Nachdem alle wichtigen Punkte besprochen waren, stimmten auch die Freiwillige Feuerwehr Haunwöhr der Umwandlung zu. Wichtigste Änderung war dabei, dass die einzelnen Wehren nun wieder einen Kommandanten hatten.

So wurde am 19.05.2000 Klaus-Peter Sedlmeier zum neuen Kommandanten der Feuerwehr Ingolstadt-Haunwöhr gewählt. Sein Stellvertreter wurde Christian Pehl.

Auch die Tätigkeiten der Feuerwehr erfuhren in vergangenen Jahren einen erheblichen Wandel. Technische Hilfeleistungen wurden häufiger und anspruchsvoller. Brände sind schwieriger zu löschen, die brennenden Materialien geben giftige Rauchgase ab und die Bebauung verdichtet sich zunehmend. Das alles macht eine umfassende und intensive Ausbildung der Feuerwehrkameraden notwendig. Die Kommandanten im Stadtgebiet tauschen sich intensiv aus und beantragen gemeinsam bei der Stadt Finanzmittel.

Seit dem Jahr 2010 gibt es eine Ausrückegemeinschaft mit der Feuerwehr Hundszell. Alle Einsätze werden zusammen erledigt. Dies ist in Ingolstadt die erste Kooperation von 2 Feuerwehren. Damit wird sichergestellt, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.

Die Mannschaftsstärke der freiwilligen Feuerwehr Haunwöhr beziffert sich zum 31.12.2012 auf 31 aktive Feuerwehrkameraden. Darunter sind auch 3 Frauen. Um die Feuerwehr Haunwöhr auch für Jugendliche wieder interessant zu gestalten, gibt es intensve Betreuung und Ausbildung. Die „Jugendübungen“ werden besonders interessant gestaltet und auf die Bedürfnisse der jungen Leute angepasst.

Der Fuhrpark der Haunwöhrer Feuerwehr hat sich natürlich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Wie bereits beschrieben, begann es mit einer Tragkraftspritze. Im Laufe der Zeit besaß die Feuerwehr verschiedene Fahrzeuge, darunter einen Unimog, der vor allem als Ölschadenfahrzeug eingesetzt wurde, ein Motorboot, das dann in der Hauptwache stationiert wurde. Nach vielen Dienstjahren wurde im Jahre 2000 das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24) in den Ruhestand geschickt und ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) in Dienst gesetzt. Desweiteren sind im Feuerwehrhaus ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 (Baujahr 1986) und ein 8-sitziges Mehrzweckfahrzeug MZF (Baujahr 2007) untergebracht. Die Ersatzbeschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges ist Bestandteil eines Fahrzeugkonzeptes aller Freiwilligen Feuerwehren, das derzeit im Stadtrat diskutiert wird.

Der Feuerwehrverein

Im bayerischen Feuerwehrgesetz ist in Artikel 5 festgeschrieben: „Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren werden in der Regel von Feuerwehrvereinen gestellt.“

Demnach gibt es natürlich auch in Haunwöhr einen Feuerwehrverein. Er dient jedoch nicht nur zur „Anwerbung von neuen Feuerwehrleuten“, sondern stellt auch das Verbindungsglied zur Bevölkerung dar. Dabei sorgt er für die Erhaltung der guten Verbindung zur Öffentlichkeit. Zu diesem Zweck veranstaltet der Verein im Laufe eines Jahres mehrere Veranstaltungen, die in der Öffentlichkeit auf reges Interesse stoßen.

Neben dem aktiven Dienst ist für die Feuerwehrkameraden das gemütliche Zusammensitzen und die Ausrichtung von Festen für die Bevölkerung ein wichtiger Teil ihres ehrenamtlichen Engagements.

Ein wichtiger Einschnitt für den Feuerwehrverein der Feuerwehr Haunwöhr war die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister. Der Beschluss wurde am 05.03.1989 von der Hauptversammlung gefasst. Die Eintragung erfolgte dann Anfang 1990 als gemeinnütziger Verein. Damit ist die Arbeit des Vereins und vor allem die Haftung der Vorstandschaft eindeutig beschrieben und geregelt

Im Anschluss sollen die Aktivitäten des Feuerwehrvereins vorgestellt werden:

Zu wichtigen Jahrestagen der Gründung der Feuerwehr wird unregelmäßig ein Gründungsfest gefeiert.

Ein ganz besonderes Jubiläum war das 110-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe 1983. Dabei sollte eine neue Fahne geweiht werden, die die bisherige Standarte ablösen sollte. Das 110-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe fand vom 01.07. bis 03.07.1983 statt. Das Festzelt wurde von den Feuerwehrkameraden mit vereinten Kräften neben dem jetzigen Aktivmarkt (jetzt EDEKA-Markt Fanderl) selbst aufgebaut. Das Wetter machte den Feuerwehrlern mächtig zu schaffen. Bis eine Stunde vor Beginn des Festes goss es in Strömen. Dann hatte der Wettergott aber ein Einsehen mit der Feuerwehr Haunwöhr. Pünktlich mit Beginn des Festes besserte sich das Wetter. Kein Tropfen fiel während der gesamten Feier mehr vom Himmel.

Am Freitagabend übernahm der Schirmherr Oberbürgermeister Peter Schnell den Bieranstich. Am Samstag war der große Festabend und nachdem am Sonntagmorgen die Fahnenmutter, die Fahnenbraut und die Festmädchen abgeholt und der Patenverein Zuchering empfangen wurde, stellte man sich zum Kirchenzug auf. Der Festgottesdienst wurde bei strahlendem Sonnenschein im Fort Peyerl von Pfarrer Schmid abgehalten. Höhepunkt war dabei natürlich die Weihe unserer neuen Fahne.

Ein weiteres Glanzlicht dieser Feier war am Sonntagnachmittag ein großer Festzug, an dem sich über 50 Vereine beteiligten. Begleitet wurde der Zug von sechs Kapellen, die mächtig für Stimmung sorgten. Die Bevölkerung von Haunwöhr schmückte ihre Häuser und stand zahlreich an den Bürgersteigen und spendete den vorbeiziehenden Gruppen Beifall.

Das 120-jährige (18.09.1993) und das 125-jährige (20.09.1998) Gründungsfest wurde von der Haunwöhrer Feuerwehr in kleineren Rahmen gefeiert. Die umliegenden Vereine wurden zu einer Feier im Pfarrsaal Herz-Jesu eingeladen.

Nachdem die neue Herz-Jesu Kirche Mitte der sechziger Jahre gebaut war, funktionierte man die bisherige Kirche in einen Pfarrsaal um. Dort veranstaltete die Haunwöhrer Feuerwehr ihren traditionellen Feuerwehrball. Die hervorragende Stimmung und die kleinen Preise bei den Getränken sprach sich sehr schnell in der Stadt und im Umland herum. Regelmäßig war der Faschingsball ausverkauft, manchmal war der Saal übervoll. Leider wurde der Pfarrsaal, der ja schon viele Jahre auf dem Buckel hatte, 1986/87 umgebaut. 1987 musste der Ball ausfallen.

Nachdem 1991 der Feuerwehrball wegen des Golf-Krieges abgesagt wurde, veranstaltete die Haunwöhrer Feuerwehr 1992 den letzten Ball, weil zu wenige Besucher kamen. Kurze Zeit später versuchte sich die Freiwillige Feuerwehr Ingolstadt mit einem Feuerwehrball im Pfarrsaal Herz-Jesu. Jedoch musste auch dieser Ball wegen mangelnder Teilnehmer aufgegeben werden.

Lange Jahre führte die Haunwöhrer Feuerwehr ihre Weihnachtsfeier im Hackerbräustüberl durch. Später wechselte man in den Pfarrsaal. Jedes Jahr wurde von den Feuerwehrmitgliedern und ihren Angehörigen ein attraktives Programm auf die Beine gestellt. Kindergruppen musizierten oder führten ein Krippenspiel auf. Auch die „Feuerwehr-Sänger“ (es fanden sich einige ältere Feuerwehr-Kameraden zusammen, die Lust am Gesang und nach den Proben am Schafkopfen hatten) unter der Leitung von Sebastian Biswanger waren fester Bestandteil der Weihnachtsfeier bei. Die Tradition der Weihnachtsfeier mit Musikalischen Aufführungen, Besuch vom St. Nikolaus und anschließender Tombola wurde bis zum Jahre  2008 im umgebauten Pfarrsaal von Herz Jesu weitergeführt.

Im „alten“ Pfarrsaal konnte man auf der vorhandenen Bühne wunderbar Theater spielen. Das Theaterstück war immer der Höhepunkt der Weihnachtsfeier.

Bereits 1947 begann man wieder bei der Feuerwehr Haunwöhr mit dem Theater spielen. Über Jahrzehnte hinweg wurde diese Tradition gepflegt. Begeisterte Feuerwehrler führten Regie. Erwähnt werden müssen dabei Hermann Reich, der mit eiserner Hand aber mit großem Können Regie führte. Von ihm übernahm Adolf Knabl die Leitung der Theatergruppe. Kurzfristig leitete dann Hermann Breu die Aufführung. Über einen Zeitraum von fast 25 Jahren führte Georg Straßer Regie. Er war ein Vollblut Theaterspieler, beschäftigte sich eigentlich das ganze Jahr über mit dem Theaterspielen und suchte jedes Jahr passende Theaterstücke für die Weihnachtsfeier aus. Nach seinem überraschenden Tod 2006 übernahm Bernd Geberl die Aufgabe des Regisseurs. Mit dem Ende der Weihnachtsfeier ging jedoch auch das Kapitel „Theater“ zu Ende.

Ein alter bayerischer Brauch, das Maibaumaufstellen, wurde 1946 wieder von der Feuerwehr Haunwöhr ins Leben gerufen. Nach einigen Jahren ohne Maibaum wegen Platzmangel wurde 1980 wieder begonnen, dieses Brauchtum zu pflegen.

Seit dieser Zeit stellt die Feuerwehr Haunwöhr jedes Jahr einen neuen Maibaum auf, bzw. legt den alten Baum um, streicht ihn weiß-blau und stellt ihn dann wieder auf. Einmal wurde der angestrichene Maibaum von den Unsernherrner Kollegen gestohlen. Doch in der unmittelbar darauffolgenden Nacht haben die Haunwöhrer „ihren“ Baum auf Initiative von Bruno Hammerl wieder zurückgeholt. Die notwendige Brotzeit hat man gespart und die Ehre von Haunwöhr war wiederhergestellt. Das Aufstellen bewerkstelligt man natürlich in Handarbeit, nur mit Muskelkraft. Danach wird bei Bauernwürsten und Getränken gefeiert. Dieses Fest erfreut sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung und die Zahl der Besucher wächst jährlich.

Das Neue Jahr beginnt bei der Feuerwehr mit dem Neujahrsanblasen. Am 1.1.1986 fand dieses Neujahrsanblasen zum ersten Mal am Feuerwehrhaus Haunwöhr statt. Bis heute wird jedes Jahr diese Tradition gepflegt und ist zu einem festen Bestandteil des Stadtteillebens geworden. Umrahmt wird diese Veranstaltung von den Herz-Jesu-Bläsern, früher sang der Feuerwehr-Chor und es wird immer ein Gedicht vorgetragen. Anschließend gibt es dann im Feuerwehrhaus Weißwürste und Wiener. Die Bevölkerung nimmt an diesem Neujahrsanblasen jedes Jahr regen Anteil.

Traditionell findet seit Bestehen des Haunwöhrer Feuerwehrhauses am Festtag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) das Schafkopfturnier im Schulungsraum statt. Jung und alt trifft sich und sie verbringen ein paar gesellige Stunden beim Kartenspielen.

Die letzten Jahre wird auch wieder eine Skifahrt durchgeführt. Ziele waren zum Beispiel die Florianshütte in Lenggries, ein Jugendhaus in Hinterglemm oder ein Landgasthof in der Wildschönau.

Im Frühjahr wird regelmäßig ein Aktivenfest organisiert. Bei leckerem Essen und Getränken lassen es sich die Kameraden mit ihren Partnern dabei gut gehen. Mit dem Aktivenfest dankt die Feuerwehr auch den Partnern der aktiven Mannschaft, die im Hintergrund wertvolle Dienste für die Einsatzbereitschaft unserer Feuerwehrler tun.

Jahrzehntelang wird bereits ein Sommernachtsfest im Feuerwehrhaus durchgeführt. Dabei lädt die Feuerwehr Haunwöhr die Bevölkerung und Freunde der Wehr zu einem netten Abend ein. Eine Kapelle unterhält die Gäste bestens. Für Essen und Getränke ist selbstverständlich auch reichlich gesorgt. In den letzten Jahren wurde immer Steckerfisch als Alternative zur obligatorischen Steaksemmel und Braten angeboten. Die Grillmeister beherrschen offensichtlich ihr Handwerk, denn jedes Jahr finden die Fische reißenden Absatz. Das Sommernachtsfest beginnt inzwischen mit einem Kindernachmittag. Dafür werden Spielgeräte vom Stadtjugendring geholt.

Im Sommer unternehmen vor allem die jüngeren Feuerwehrler öfter eine Kanu- oder Schlauchboottour. Dabei wird vorrangig auf die Pflege der Kameradschaft Wert gelegt.

Recht rege nehmen die Feuerwehrkameraden auch an Feuerwehr Fussball-Turnieren teil. Ihr Abschneiden lässt sich sehen. Die Fussballer konnten im Jahr 2000 den 3. Platz belegen. Im Jahr 2001 richtete die Feuerwehr Haunwöhr das Turnier selbst aus. Zu aller Überraschung gewannen sie das Turnier auch noch selbst. Die Siegerehrung fand im Feuerwehrhaus Haunwöhr statt.

Regelmäßig wird ein Ausflug organisiert. Ob mit Bus oder Bahn, bei schlechtem oder gutem Wetter, beteiligen sich junge und auch ältere Kameraden mit Familien an dem immer gut organisierten Ausflug.

Wie man sieht, ist die Feuerwehr Haunwöhr nicht nur eine schlagkräftige Truppe, wenn es um Brände oder technische Hilfeleistung geht, sondern pflegt auch die Tradition und das Vereinsleben über das Jahr hinweg. Durch diese Aktivitäten  kann die Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr sowie die Verbundenheit und Zusammengehörigkeit der Feuerwehr mit der Bevölkerung von Haunwöhr wachsen und gedeihen.

Zum Abschluss sollen die Vertreter des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Ingolstadt-Haunwöhr chronologisch aufgeführt werden:

Vorstände

Xaver Schmidl 1909 – 1924
Julius Centmeier 1924 – 1929
Benno Helfer 1929 – 1945
Ludwig Hemmeter 1949 – 1957
Georg Lohr 1957 – 1958
Hans Hemmeter 1958 – 1959
Xaver Hartl 1959 – 1968
Johann Göbel 1968 – 1997
Karl Schmidl 1997 – 2012
Ulrich Schmid 2012 – 2017
Florian Schmidl seit 2017

Schriftführer

Friedrich Schlierf 1925 – 1937
Michael Bergmann 1937 – 1942
Adolf Knabl 1942 – 1945
Hermann Schweiger 1945 – 1977
Werner Schweiger 1977 – 2001
Franz Geisenfelder 2001 – 2012
Jürgen Schmidl 2012 – 2017
Michael Wagner seit 2017

Kassier

Leonhard Knabl 1949 – 1952
Adolf Knabl jun. 1952 – 1954
Ernst Heining 1954 – 1955
Johann Göbel 1955 – 1992
Hans Wagner 1992 – 2012
Heidi Mader seit 2012